Darmspiegelung

Keine Angst vor der Koloskopie (Dickdarmspiegelung)

Dick- bzw. Enddarmdarmkrebs (Kolorektales Karzinom) ist die zweithäufigste Krebsart bei Frauen und Männern und wird oft zu spät erkannt, da Beschwerden meist erst bei fortgeschrittener Krankheit auftreten. Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass durch das Abtragen gutartiger Polypen (Schleimhautwucherungen), aus denen sich Dickdarmkrebs entwickeln kann, der Krebs verhindert wird. Deshalb ist die Vorsorgekoloskopie bzw. Früherkennung des Darmkrebses so wichtig. Bei Früherkennung des Krebses bestehen sehr gute Heilungschancen.

Wer darf und wer sollte zur Dickdarmspiegelung?
• Alle Patienten mit Symptomen /Beschwerden sowie gesicherten Erkrankungen, wie z.B. chronisch entzündlichen Darmerkrankungen (Colitis ulzerosa, M. Crohn), früheren Polypen oder nach Operationen eines Darmkrebses.
Alle Männer ab 50 Jahren, Frauen ab 55 Jahren haben Anspruch auf 2 Vorsorgeuntersuchungen im Abstand von 10 Jahren.
Bei familiärer Kolonkarzinombelastung: bei Verwandten ersten Grades (Eltern, Geschwister, Kinder) mit Dickdarmkrebs, oder wenn mehrere Verwandte betroffen sind, steigt das Krebsrisiko auf das 2- bis 12-fache an. Hier sollten die nicht erkrankten Angehörigen die erste Koloskopie spätestens 10 Jahre vor Erkrankungsbeginn beim betroffenen Verwandten durchführen lassen.
Bei genetischen Syndromen: wie familiäre Polypose, serratierter Polypose, Lynch-Syndrom (HNPCC) oder seltenen (z.B. Cowden-, Peutz- Jeghers-, juvenilem Polyposis-Syndrom). Die erste Koloskopie zum Screening erfolgt deutlich früher nach speziellen Empfehlungen (z. B. FAP 10.-15. Lebensjahr).

Wie läuft die Koloskopievorbereitung ab ?
Zur guten Einsicht, Erkennen von Polypen und Schleimhautverletzungen, sowie zur Verhinderung einer Darmverletzung ist eine sorgfältige Vorbereitung mittels Kostumstellung und Darmentleerung per Abführmittel notwendig. Die neueren Vorbereitungslösungen sind aufgrund ihres geringen Volumens deutlich angenehmer einzunehmen als dies früher der Fall war. Hierzu schauen sie sich bitte unsere Videos zur Vorbereitung mit PLENVU® sowie Vorbereitung mit EZICLEN/PICOPREP® an.

Es besteht das Risiko, dass Medikamente, die am Morgen der Untersuchung eingenommen werden, nicht (vollständig) aufgenommen werden. Entbehrliche Medikamente können daher im Anschluss an die Untersuchung eingenommen werden.

Bitte beachten Sie, dass Sie unbedingt mindestens eine Woche vor dem Termin mit uns Rücksprache halten, wenn Sie dauerhaft blutverdünnende Medikamente einnehmen müssen (z.B. Clopidogrel, Dabigatran (Pradaxa®), Apixaban (Eliquis®), Edoxaban (Lixiana®), Rivaroxaban (Xarelto®), Tirofiban (Aggrastat®), Ticagrelor (Brilique®), Prasugrel (Efient®) oder Marcumar/Phenprocoumon).

Ist eine Darmspiegelung schmerzhaft?
Überhaupt nicht: In der Regel erhalten Sie ein sedierendes Medikament (Propofol), so dass Sie die gesamte Untersuchung schmerzfrei, aber selbsttätig atmend (keine Vollnarkose) verschlafen. Bitte beachten Sie, dass Sie im Anschluss an die Spiegelung für 24 Stunden nicht geschäftsfähig sind und auch nicht aktiv am Straßenverkehr teilnehmen dürfen (weder Auto, Motorrad noch Fahrrad).

Wie läuft die Darmspiegelung ab?
Während Sie entspannt schlafen, können wir unsere volle Aufmerksamkeit und Konzentration auf Ihren Darm richten. Ein biegsamer Schlauch (Endoskop, nicht dicker als ein Zeigefinger), an dessen Ende sich ein Videochip befindet, über den das Darminnere auf den Bildschirm übertragen wird, wird durch den After eingeführt und unter Sicht bis zum Übergang Dünndarm/Dickdarm vorgebracht. Um den Darm zu entfalten, geben wir über das Endoskop CO2 (Kohlendoxid) in das Darminnere, welches Sie wieder vollständig abatmen. Dies ist deutlich komfortabler, als wenn -wie früher- Raumlauft verwendet wird, da schmerzhafte Blähungen nach Endoskopie nicht mehr vorkommen. Beim Geräterückzug werden gegebenenfalls Schleimhautproben mit feinen Zangen und Polypen mit der elektrischen Zange abgetragen. Auch dies ist in keiner Weise schmerzhaft. Die Untersuchung dauert in der Regel 20 Minuten (15-45 Minuten). Anschließend entspannen Sie sich noch in unserem Aufwachraum. Zum Ende teilt Ihnen der Arzt das Ergebnis der Untersuchung mit. Lassen Sie sich dann bitte durch eine Begleitung abholen.

Schauen Sie sich dazu bitte auch unseren Aufklärungsbogen sowie unsere Filme zur Koloskopieaufklärung und -vorbereitung an.